Ethisches Training (Sila) ist in der buddhistischen Lehre sowohl für die individuelle als auch für die Praxis in Beziehungen unerlässlich. Fünf Prinzipien sind dabei die Grundlage für persönliches Wachstum.
Diese fünf Prinzipien oder Übungen, im Pali und einer deutschen Übersetzung, sind:
Pāṇātipātā veramaṇī sikkhāpadaṃ samādiyāmi— Wir üben uns darin, keine atmenden Wesen zu schädigen.
Adinnādānā veramaṇī sikkhāpadaṃ samādiyāmi— Wir üben uns darin, nicht zu nehmen, was nicht gegeben wurde.
Kāmesumicchācāra veramaṇī sikkhāpadaṃ samādiyāmi— Wir üben uns darin, Beziehungen zu schützen und von sexuellem Fehlverhalten Abstand zu nehmen.
Musāvādā veramaṇī sikkhāpadaṃ samādiyāmi— Wir üben uns darin, nicht zu lügen.
Surāmerayamajjapamādaṭṭhānā veramaṇī sikkhāpadaṃ samādiyāmi— Wir üben uns darin, keine berauschenden Mittel zu uns zu nehmen, die zu Achtlosigkeit führen können.
Als Gemeinschaft, die sich auf zwischenmenschliche Meditationspraxis konzentriert, achten wir besonders auf die Wahrung ethischer Integrität. Wir erkennen an, dass unsere Beziehungen und damit unsere Praxis innerhalb von Systemen der Ungleichheit und unverhältnismäßiger Ungerechtigkeit stattfinden. Uns ist bewusst, dass wir Vorurteile und kognitive Verzerrungen unserer eigenen individuellen und kulturellen Konditionierung mitbringen, wenn wir diese Praxis üben. Sie bietet daher auch die Chance, mehr über unsere eigenen blinden Flecken zu erfahren.
Die ethischen Richtlinien für die Insight Dialogue Community sind unterteilt in Ethik für das tägliche Leben, Ethik für formelle Praxisund Ethik für die Gemeinschaft der Lehrenden und Veranstaltungskoordinatoren. Eine druckbare Version der vollständigen Ethikerklärung finden Sie hier hier. Sie sind nicht als absolute Regeln gemeint, sondern als Einstiegsmöglichkeit für eine eigene kontinuierliche Reflexion.